Stark gefährdet sei auch der Rote Tunfisch, weil die europäischen Fischereiflotten ihre Fangquoten massiv überschritten hätten. Der WWF fordere ein mindestens dreijähriges Fischereiverbot für dieses Tier, hieß es. Außerdem sei der Lebensraum des Jaguars dramatisch geschrumpft, erklärte der WWF weiter. Er sei ursprünglich vom Süden der USA bis in den Norden Argentiniens zu finden gewesen; inzwischen habe sich sein Verbreitungsgebiet um 50 Prozent verringert. Ebenso die Rote Koralle: Weil sie in großen Mengen für die Schmuckindustrie genutzt werde, seien viele Riffe zerstört. Der Antrag, sie ins Washingtoner Artenschutzabkommen aufzunehmen, sei im Juni von den Vertragsstaaten abgelehnt worden. So bleibe die Rote Koralle ungeschützt, betonte der WWF, der sie deshalb als einen der Verlierer 2007 einstufte.
Wölfe siedeln sich wieder in Deutschland an
Als Gewinner nannte die Umweltorganisation neben dem Wolf und dem Amurtiger auch den Bartgeier: Im Frühling seien erstmals seit 122 Jahren wieder Bartgeier in freier Natur geschlüpft, nämlich in der Schweiz. Nachwuchs in freier Wildbahn gab es auch für den Wolf. In der Lausitz und in Brandenburg wurden im Sommer Welpen geboren, in Niedersachsen siedelte sich seit mehr als 50 Jahren wieder ein Wolf an, auch aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern kamen Wolfs-Meldungen.
Zum ersten Mal seit 30 Jahren fanden WWF-Forscher Spuren des Amurtigers nördlich des Flusses Amur. Die bisher umfassendste Zählung zeigte, dass manche Tiere über 900 Kilometer nach Norden wanderten. Einige überquerten die Grenze nach China.
Fünf bisher nicht bekannte Orchideenarten wurden 2007 in Vietnam entdeckt, wo neue Schutzgebiete ausgewiesen wurden. Außerdem hätten WWF-Forscher in Kambodscha eine der größten und seltensten Süßwasserschildkröten entdeckt, die Cantors Riesenweichschildkröte. Bis dahin habe die seltene Art bereits als ausgestorben gegolten, hieß es.